„Kunstklassen“ im Hauchler Studio Biberach
Am ersten Schultag nach den Fasnetsferien besuchten 42 Zehntklässler der Realschule, die zu Beginn das Neigungsfach Kunst gewählt hatten, das Hauchler Studio, die einzige staatlich anerkannte Fachschule und Berufsfachschule Deutschlands, die auf Design, Medien, Druck und Papierverarbeitung spezialisiert ist. Nach einem herzlichen Willkommen durch die Schulleiterin Daniela Hauchler und die Organisatorin des Besuchs Regine Sproll, folgten Informationen über Voraussetzungen, Ziele und Abläufe einer derartigen Berufsfachschule. Nach einer kurzen Phase, in der die Bischof-Sproll-Schüler ihre kreative Seite zeigen durften, übernahmen die beiden Dozenten Robert Heismann und Walter Rogger den weiteren Verlauf. Nach einem kurzen Abstieg über die knarzenden Treppen der Hauchler-Villa befand sich die eine Gruppe in einem „Apple-bestückten“ Computerraum. Der studierte Kommunikationsdesigner Heismann erläuterte, worauf es bei der Ausbildung zum Grafikdesigner ankommt und regte die Gäste an, die gerade anwesenden 19 Berufsschüler mit Fragen über ihre derzeitigen Projekte zu löchern. In einer sehr interessanten Ausstellung in den angrenzenden Gängen verwies Heismann auf die dort hängenden Plakate, auf die jeder Schüler sein persönliches Mantra designen musste. Kreativität, Assoziationsvermögen und medientechnisches Können führten dabei zu erstaunlichen, überraschenden und auch provozierenden Ergebnissen. In der derzeit im Hauchler Studio öffentlich zugänglichen Ausstellung „Spuren“ präsentierte im Anschluss der Bereichsleiter des Berufskollegs für Grafikdesign Walter Rogger die Werke von Schülern und Absolventen. Minitaschenlampen und Schwarzlichtröhren setzten die Arbeiten in dem dunkel gehaltenen Ausstellungsraum in Szene. Anhand von Beispielen erläuterte Rogger die jeweiligen Konzeptionen der Schüler zum Thema „Spuren“. Diese reichten vom aufwändigen Pop-up-Buch bis zur mit GoPro Kamera festgehaltenen Schlafstudie. Ein Allgäubuch mit Holzeinband und ein selbst erdachtes Spiel zeigten, wie viel Detailarbeit und auch Planung für solch gefällige Designprodukte nötig sind. Das Abschlussfoto durch Fotoprofi Michael Kettel setzte den Schlusspunkt hinter einen gelungenen Morgen, der Einblicke und im einen oder anderen Fall auch Ausblicke eröffnet haben dürfte.
Text und Fotos: Markus Holzschuh