Im Westen was Neues…
Schulkinowoche Baden-Württemberg? – Noch nie ausprobiert. – Was wird denn angeboten? - …..????? "Im Westen nichts Neues", na ja, das ist ja eigentlich eher alt, oder? - Hätten wir auch auf DVD… - Warum macht denn da das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg so eine Welle? Das konnten Klassenlehrer und Klassen 9a und 9b schon sehr bald erfahren, nachdem sie sich zur Sondervorführung von "Im Westen nicht Neues" anlässlich des Carl-Laemmle-Jahres anmeldeten Dabei sollte der Film auch noch als vorbereitende Ergänzung zur bevorstehenden Verdun-Exkursion dienen. Vor der Filmvorführung am Mittwochmorgen des 22. März 2017 erläuterte der von Reiner Hoff, Landesverband Kommunale Kinos in Baden-Württemberg, vermittelte Dr. Michael Niemetz vom Museum zur Geschichte von Christen und Juden in Laupheim in einem einführenden Filmgespräch die Begleitumstände, die zur Entstehung des weltbekannten Meisterwerkes geführt hatten und natürlich auch die weitreichenden Auswirkungen, die die Filmpräsentation damals in Deutschland verursachten. Aufgrund seiner Schonungslosigkeit und der ungeschönten Darstellungen des Kriegsalltages wurde der Film schließlich auf Betreiben der nationalsozialistischen Partei verboten. Spätestens jetzt war allen Anwesenden klar, dass es sich bei diesem Kinobesuch nicht nur um reines Vergnügen handeln würde. Während der Filmvorführung herrschte im Kinosaal absolute Stille, die sich nach der Präsentation in recht tiefe Betroffenheit verwandelt hatte. Allen war klar, warum dieser Film in der damaligen deutschen Gesellschaft für Aufruhr sorgte. Für das anschließende Filmgespräch wurde der 7. April gewählt. Elke Thran Historikerin aus Tübingen erklärte sich gerne dazu bereit, in Anlehnung an den Film, auf den ersten Weltkrieg einzugehen. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler waren überrascht, wie spannend und handlungsorientiert die Referentinnen ihnen wichtige Fakten und Erkenntnisse mit authentischem Material und sehr präziser Vorbereitung näher brachte. Besonders eindrücklich wurde die Präsentation aufgrund ihrer Recherchetätigkeit in dem kleinen Ort Dettenhausen, aus dessen Pfarrarchiv sie authentische Feldpostbriefe verteilte, anhand derer die Schülerinnen und Schüler sehr wirklichkeitsnahe Einblicke in die damalige Zeit bekommen sollten. So gingen mehrere Stunden wirklich im Flug vorüber, ohne dass Langeweile oder Anstrengung aufkommen konnten, denn zu vielen Antworten waren nun doch zahlreiche neue Fragen hinzugekommen. Darauf werden sie womöglich auf der bevorstehenden Verdun-Exkursion und dem damit verbundenen Besuch im Europäischen Parlament Antworten finden.
Text und Bilder: Volker Kammerer und Beate Shaw