Drei Tage Ruhrpott und keine Kohle... Geographie-Kurs J1 auf Exkursion

Begleitet von unserer Fachlehrerin Frau Grötzinger, fuhren wir, der vierstündige Geographiekurs, der aus Annika Vogel, Katharina Hahn, Michael Kohn, Gabriel Koslowski, Hannes Donder, René Dhillon und Sally Grell besteht, am 5.Juli 2017 ins Ruhrgebiet. Dort lernten wir viel über unsere fünf abiturrelevanten Schwerpunktthemen, zu denen „Raumwirksame Veränderungen einer ausgewählten Landschaft infolge von Rohstoffabbau“, „Unternehmerische Standortwahl und Wandel von Standortfaktoren in ihrer Wirkung auf räumliche Strukturen“ sowie „Ausmaß und Folgen der Tertiärisierung der Wirtschaft“ gehören. Dadurch, dass wir vor Ort waren, konnten auch die zwei weiteren Themen „Ausgewählte Wirtschaftsregionen in Deutschland (Metropole Rhein-Ruhr)“ und „Verstädterung hinsichtlich Ausmaß, Ursachen und Folgen am Beispiel von Essen“, besser nachvollzogen werden. Nach unserer achtstündigen Fahrt nach Essen, besuchten wir zuerst das UNESCO-Welterbe Zollverein in Essen, welches ehemals die größte Steinkohlezeche der Welt und größte Zentralkokerei Europas war. Heute ist es das bekannteste Industriedenkmal und stellt das Zentrum der Kreativwirtschaft dar. Über Jahrhunderte hin vergrößerte sich Essen nur unwesentlich. Doch ab Mitte des 19 Jahrhunderts kam der industrielle Aufschwung, der eng mit der Entwicklung der Gussstahlfirma Krupp zusammenhing. Aus diesem Grund besichtigten wir die Villa Hügel. Die Unternehmervilla wurde von Alfred Krupp in den Jahren 1870 - 1873 errichtet. Sie diente nicht nur als Wohnhaus der Familie Krupp, sondern auch als Repräsentationshaus der Firma Krupp. Unseren ersten Exkursionstag beendeten wir in der Gartenstadt Margarethenhöhe. Aufgrund der wachsenden Arbeiterzahlen in der Eisen-, Stahl- und Kohleindustrie erbaute man diese Arbeitersiedlung. Eine schöne und menschenfreundliche, aber dennoch zweckmäßige Siedlungsbauweise, in der unter anderem neben Arbeitern auch Angestellte und Beamte lebten. Am darauffolgenden Tag, 6.Juli, besuchten wir ein Wahrzeichen der Stadt Bottrop - den weithin sichtbaren Tetraeder auf der Halde Emscherblick. Der wacklige und steile Aufstieg zum obersten Podest in 38 Metern Höhe lohnte sich: wir durften einen fantastischen Blick über das Ruhrgebiet genießen. Von diesem Highlight fuhren wir zum nächsten. Es ging nach Oberhausen zum Gasometer, der bis zu seiner Stilllegung im Jahr 1988 als großer Speicher für Kokereigas diente. In den folgenden Jahren entstand um den Gasometer die Neue Mitte Oberhausens, auf der sich heute das größte Einkaufszentrum Europas, das CentrO, befindet. Am Freitagvormittag erkundeten wir einen weiteren Ankerpunkt der Industriekultur, den Landschaftspark Nord in Duisburg. Dabei handelt es sich um ein stillgelegtes Eisen-Hüttenwerk, das heute ein wichtiges Industriedenkmal und ein Ort für Veranstaltungen ist. Abschließend besichtigten wir die ThyssenKrupp Zentrale von außen, sowie das Kruppsche Stammhaus, das die letzte architektonische Erinnerung an die Ursprünge der Firma Krupp ist. Beendet haben wir unsere Exkursion in den Ruhrpott mit einer Besichtigung der Innenstadt Essens.
Text und Fotos: Sally Grell

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