„Jetzt pack doch mal das Handy weg“
„Jetzt pack doch mal das Handy weg“
Der Titel des Vortrags von Thomas Feibel am Dienstagabend, dem 5. November, ín der Neuen Aula des Bischof-Sproll-Bildungszentrums entspricht wohl der vielfachen Aufforderung vieler Eltern an ihre Kinder. Mehr als 50 Interessierte und vermutlich auch Betroffene waren gespannt darauf, was Thomas Feibel, der, wie Inge Veil-Köberle, Vorstandsmitglied des Katholischen Schulwerks in der Begrüßung deutlich machte, als führender Publizist in Sachen Kinder und digitale Vielfalt gilt, zu sagen hatte. Neben seinem eindringlichen Appell, die Lesefähigkeit und Lesefreude der Kinder und Jugendlichen zu fördern, gab er schließlich auch ganz praktische Hinweise, wie es gelingen kann, dass das Handy tatsächlich auch mal weggepackt wird. Klare Regeln, so der Tenor seiner Ausführungen, sollten auch per Vertrag vereinbart werden. Die Regeln müssten dann allerdings auch für die Erwachsenen selbst gelten. Vorbild sein, so der immer wieder erwähnte Aufruf, gelte insgesamt für ein angemessenes Verhalten im Umgang mit den mobilen Telefonen und digitalen Geräten. So sollte beim Essen das Handy tabu sein, im Flugmodus quasi deaktiviert bleiben. Bei der Erledigung der Hausaufgaben sollten die Geräte ebenso in einem Korb abgelegt bleiben. Zudem sei, so Feibel, die Vereinbarung einer handyfreien Woche oder eines handyfreien Wochenendes in regelmäßigem Abstand eine gute Möglichkeit, sich davon zu lösen, dass man ständig erreichbar ist. Handyverbote als Strafen seien, so die Erfahrungen des Referenten, der auch mehrere Jugendbücher geschrieben hat und als Spieletester und Spielebewerter bekannt ist, eher wenig hilfreich. Noch bevor Feibel diese ganz konkreten Vorschläge des Umgangs mit dem Handy machte und einige tatsächlich auch sehr sinnvolle Apps kurz vorstellte, gab es für die Zuhörer des Vortrags noch einen Crash-Kurs in digitaler Sprache, sodass nun alle wissen, was mit „big data“ oder „social scoring“ und einer Drittanbietersperre gemeint ist. Am Vormittag des Tages nach dem Vortrag sprach Thomas Feibel noch mit mehreren Klassen eben auch über die Gefahren und Möglichkeiten der Handynutzung. In einer Lesung aus einem seiner Bücher wurde dann nochmals sehr konkret veranschaulicht, wie sehr Jugendliche mittlerweile in der digitalen Welt verkehren oder auch hängen bleiben.
Text und Fotos: Günter Brutscher