Klassen 10 des Gymnasiums besuchen das KZ Dachau
Nachdem die Pandemie der Klassenstufe 10 des Bischof-Sproll-Gymnasiums die geplante Klassenfahrt nach Weimar verhindert hat, schlug Herr Kammerer vor, wenigstens einen Tagestripp am 07.02.2022 in das Konzentrationslager Dachau zu unternehmen. Der Ausflug startete um 7:30 Uhr, begleitet von Frau Goergens, Frau Dilger und Herrn Kammerer.
Wir Schüler lernten in Dachau als Erstes die Grundstrukturen des Konzentrationslagers kennen. Durch das Tor mit der berühmten Inschrift „Arbeit macht frei“ gelangten wir in den Innenhof, auch Appellplatz genannt, in welchem uns die beiden Tourguides die schreckliche Lebenslage der Menschen, die in diesem Lager untergebracht wurden, eindrucksvoll erläuterten. Auf Bildern wurden ausgehungerte, knapp bekleidete und leidende Gefangenen dargestellt, umso eindrucksvoller für uns Besucher, da alle bei eisigem Wind trotz Thermo-Bekleidung bitter froren.
Über die furchtbaren Lebensumstände der damals hier internierten Menschen erfuhren wir noch mehr beim Besichtigen einer nachgebauten Baracke. Ursprünglich waren solche in einer langen Straße aneinander gereihten Baracken für 6000 Menschen gebaut, wobei sich die Anzahl der Gefangenen im Laufe der Jahre bis 1945 verdoppelte. Unter schlimmsten hygienischen Bedingungen kam es wiederum zur Verbreitung von Krankheiten wie Typhus, woran Unzählige verstarben.
Im weiteren Verlauf des Vormittags betrachteten wir Schüler die vier Gedenkstätten der vertretenen Religionsrichtungen. Anschließend wurde die Klasse zu dem Krematorium geführt, wo auch eine Gaskammer angelegt ist, die aber nicht in Betrieb genommen wurde. Dieses Gebäude durften wir betreten, wobei wir es aufgrund der vergangenen Geschehnisse dort mit Bedacht angingen. Als letzten Schritt des Besuches ging es für die Klassen zurück auf den Appellplatz. Dort erfuhren wir über die Bedeutung der Inschriften in den Mauern, welche den Appellplatz säumen. Nachdem der Führung durften alle noch gemeinsam das Museum des ehemaligen Konzentrationslagers besuchen. Wissenswerte Hintergrundinformationen und Details über die damalige Zeit konnten dort nochmals genau nachgelesen werden.
Um 16:20 Uhr waren die beiden Klassen nach einem langen Tag wieder in Rißegg angekommen. Als Fazit kann man sagen, dass dieser zwar etwas düstere Ausflug doch für uns junge Menschen eine wichtige Erfahrung ist, um uns selbst bewusst zu machen, welche enormen Auswirkungen das NS-ideologisch geprägte politische Denken und Handeln hatte.
Kira Koschuhar, Gy10b
Fotos: Gy 10b, A. Goergens