Ein System, das für den Gleichschritt gebaut wurde: das ist der klassische Schulunterricht. Und das in einer Welt, die aus dem Takt geraten ist und sich durch Krisen und KI in Windeseile verändert. Dem etwas Orientierung entgegenzustellen, das war das Ziel des Medienkompetenztags des Kreismedienzentrums Biberach, der am Bischof-Sproll-Bildungszentrum in Rißegg stattfand. Organisiert wurde der Tag hauptverantwortlich von Jan Nathan, dem Leiter des KMZ. Insgesamt 150 Lehrkräfte aus den Schulen im Landkreis und auch darüber hinaus nahmen teil, darunter fast das gesamte Kollegium des Bildungszentrums. Den Auftakt machte ein Vortrag von Fabian Karg, dem stellvertretenden Leiter des Landesmedienzentrums mit dem Titel "Von Roblox, Bitcoin und dem Centre Pompidou - 10 Thesen zum Stand der Medienpädagogik." Anschließend konnten die Teilnehmer aus insgesamt über 40 Workshops wählen, auf welche Weise sie sich dem Thema "Künstliche Intelligenz in Schule" annähern. Der bekannte YouTuber Sebastian Schmidt regte an zur Lehrerkooperation und dazu, den Mathe-Unterricht "umzudrehen" (Videos als Hausaufgabe, Übungen im Unterricht), andere Referenten zeigten, wie man die KI so anleitet, dass sie als Tutor in Fremdsprachen, Gesellschaftswissenschaften und Naturwissenschaften dienen kann. Es wurden viele praktische Beispiele gezeigt, die dazu führen können, dass sich der Unterricht noch stärker als bisher aus der Schülerperspektive gesehen und geplant wird. Sogar von Lehrkräften jenseits der 60 konnte man entgegen dem Klischee hören: "Das war der beste pädagogische Tag in meiner bisherigen Laufbahn."
Text & Fotos: Matthias Förtsch